Auf dem Weg durch Frankreich haben wir uns nicht lange aufgehalten, aber einen meiner Lieblingsorte von meinem Pilgern durch Frankreich wollte ich Martin dann doch zeigen: Le Puy en Velay mit seinen zwei beeindruckenden Vulkanbergen mitten in der Stadt. Am Fuße dieses Berges mit der Kirche San Miguel (ein unbedingter Besuch!) liegt der Campingplatz, einfach, aber ausreichend. Die Lage macht vieles wett: Camping du Puy-en-Velay.

Aus dem Auto heraus konnten wir dann die noch schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen sehen, bevor wir am Fuße der Pyrenäen in dem wirklich einfach nur charmanten französischen Pilgerort St. Jean-Pied-de-Port für 2 Tage Halt machten.

Unbedingt probieren: Den Baskenkuchen!

Der Campingplatz Europ’Camping ist von uns ohne Einschränkungen zu empfehlen – jedenfalls für alle, die ein Fahrrad dabei haben, um die 3 km in den Ort zurückzulegen. Das geht natürlich auch zu Fuß. Der Platz selber ist gepflegt und einfach ein Ruhepol in traumhafter Landschaft.

Nun aber ab nach Spanien! Leider haben wir auf unser Navi vertraut, dass uns über eine doch recht kleine Straße über die Pyreäen geführt hat. Achtet darauf, dass ihr über den Iberneta-Pass fahrt. Nur dann kommt ihr auch am Kloster Roncevalles vorbei und die Straße ist besser zu fahren! Nun ja, wir sind auch über die andere Straße in Pamplona angekommen, wo wir uns ebenfalls zwei Tage Zeit genommen haben. Und auch hier haben wir uns für den Campingplatz entschieden, der anders als der zentrumsnahe Stellplatz 10 km außerhalb lag, Camping Ezcaba. Das war schon ne Ecke weg, aber der Radweg führte ganz genial immer am Fluss entlang, was einfach schön war. Und die Landschaft um Pamplona ist das Radfahren wert.

Eigentlich stand nun Logrono auf unserem Plan, aber wir haben uns für das kleine Pilgerstädchen Estella entschieden und haben diesen Stopp nicht bereut. Schöne Erinnerungen bleiben an den Stellplatz Area de Ayegui direkt an den Weinfeldern des Klosters Irache.

Der Wein ist köstlich und eine Führung durch den alten Weinkeller inklusive Weinprobe ist am Wochenende möglich.

Auch das Kloster lohnt einen Besuch.

Der spektakuläre Weinbrunnen – eigentlich nur für Pilger – ist natürlich ein Muss. Interessanterweise ist er nur kaum erkennbar beschildert, aber als Pilgerin ist er mir natürlich wohlbekannt.

Aber auch der kleine Ort selber lohnt einen Besuch.

Anders als beim Pilgern hatte ich jetzt die Muße alles in Ruhe zu bewundern, was diese Kirche so besonders macht. Und dann war da abends ja noch das Champions-League-Finale meiner Dortmunder gegen Real Madrid. Ich bin also in meinem BVB-Trikot in eine spanische Fußballkneipe und, was soll ich sagen, traf auf lauter spanische Dortmund-Fans. Na ja, eigentlich waren sie vor allem gegen Real!

In Burgos war es dann mit der Beschaulichkeit vorbei, aber diese Stadt mit der emposanten Kathedrale ist ein Muss! Wir haben uns für zwei Tage entschieden und für Camping Fuentes Blancas. Der Campingplatz selber war ausgezeichnet – nur die Massenabfertigung der Gaststätte am Platz sollte man unbedingt meiden. Das ist dort zu schlecht und Burgos selbst hat so viel kulinarisch Besseres zu bieten. Durch einen Park ging es auf wunderbarem Radweg 4 km lang direkt bis an die Kathedrale.

Astorga war unser nächstes Ziel. Der Stellplatz einfach und ausreichend und kostenfrei am Stadtrand: Area de Astorga. Für uns war es ein Tag zum Radfahren, denn wir wollten noch in einen kleinen Ort etwas weiter, der noch so erhalten wurde wie im 16. Jh. gebaut: Castrillo de los Polvazares.

Einfach klasse und die regionale Spezialität, ein Eintopf mit Kichererbsen und vor allem viel viel (zu viel) Fleisch war ein Erlebnis.

Nun aber nach Santiago de Compostela. 2 Tage – sonst wäre es uns zu wenig gewesen. Camping As Cancelas war eine gute Wahl – ein richtig schöner Campingplatz am Stadtrand, etwa 2 km bis zur Altstadt. Ging mit unseren E-Bikes wieder super. Die Altstadt ist einfach schön, das Schlendern durch die Gassen macht Spaß und das Genießen von Tapas und Co kommt nicht zu kurz.

Aber irgendwie hatten wir jetzt genug von Stadt, Kultur, Kirchen und Rummel und das Ankommen in Finisterre am Atlantik war dann auch genau das Gegenteil. Wir haben uns für den Stellplatz im Ort entschieden, Area de servicios Autocaravanas El Campo, und haben es nicht bereut. In Finisterre war ich ganz sicher nicht das letzte Mal.

Der Hafen mit guten Fischlokalen

Der Strand

Und das Kap dann am Tag einfach nur schön und zum Sonnenuntergang auch.

Diagonal in den Norden sind wir zur anderen Spitze der Galicischen Costa Morte gefahren. Erst waren wir sehr enttäuscht – der Stellplatz war ganz neu, aber so überhaupt nicht unser Ding. Als wir dann aber den Strandweg mit dem Fahrrad entlang fuhren, waren wir für alles entschädigt – so eine wunderbare Küstenlandschaft!

Aber das war ja noch nicht alles, was Galicien für uns bereithielt. Zwischen Ribadeo und Foz sind die einmaligen Strandkathedralen zu bewundern – allerdings in vollem Umfang nur bei Niedrigwasser.

Von den Kathedralen sind wir nur einige Kilometer weiter über die Grenze nach Asturien an die Costa Verde gefahren und auch Asturien hat uns mit seiner weitgehend unbebauten und unberührten Natur überzeugt.

Vom Stellplatz in Tapia de Casariego nur über die Straße und dann bin ich hier!

Die Dinospuren in LLandres haben wir dann nur am Rand mitgenommen, waren auch nur dort gelandet, weil unser Zielort LLandres uns enttäuscht hat. Vielleicht waren wir mittlerweile aber auch schon zu sehr verwöhnt.

Der Blick von weiter oben war dann wieder sensationell und unser Ziel-Campingplatz soundso: Camping La Paz!

Der Blick vom Platz auf die Bucht!!! Und dazu gabs auch noch ein richtig gutes Restaurant auf dem Campingplatz.

Jederzeit wieder!

Der Camino Norte führt direkt am Platz vorbei und ich konnte nicht widerstehen und bin 13 km meinen gelben Pfeilen bis zum Ort LLanes gefolgt.

Das Hinterland

Und immer wieder die Küste – eine Bucht schöner als die andere

Auch unser nächster Platz war direkt am Wasser – allerdings war das Wetter schlechter.

Doch der Ort bot Kultur vom Feinsten. Nein, das ist nicht das Legoland. Das ist ein Haus, das Sonnenhaus, entworfen vom berühmten spanischen Architekten Gaudi, aus seiner Anfangszeit.

Das ganze Haus war mit diesen Sonnenblumen geschmückt.

Ein Tag ohne Meer: Santillana del Mar ist aber auch ohne Meer unbedingt einen Besuch wert. Der neue Stellplatz von 2022, hier der Blick vom Platz, ist vollautomatisiert und richtig gut.

Ein paar Menschen waren hier schon unterwegs – es war ein Samstag!

Weiter ging es nach Kantabrien und ja, auch war die Küste richtig schön. Allerdings hat hier der Massentourismus Einzug gehalten. Um diese Jahreszeit noch leer, weisen Massen von Appartementhäusern darauf hin, wie es im Juli und August hier zugeht. Wir waren am Strand in Noia. Das benachbarte und etwas beschaulichere Isla hat uns allerdings besser gefallen.

Es hat ja schon etwas von der Karibik – auch wenn ich dort noch nie war.

Ein Highlight fast zum Schluss: Die Kirche San Juan, spektakulär gelegen. Online muss man einen Termin reservieren. So regulieren die Spanier die Besucherströme in diesem Naturpark. Für WoMos ist das Parken oben am Eingang fast überall verboten. Wir haben das WoMo auf dem Stellplatz in Bakio abgestellt und haben den Bus genommen. Das ging super!

Auf dem Rückweg: Wie man sieht war der Weg mega anstrengend, aber auch sensationell.

Unser Abschluss in Spanien war wieder das Baskenland: Jetzt an der Küste San Sebastian. Unser Platz auf dem Berg Igueldo war schön: wecamp San Sebastian, mit sehr guter Busanbindung nach San Sebastian. Aber wenn ihr aus dem Westen kommt, fahrt in keinem Fall dem Navi hinterher, sondern fahrt rein nach San Sebastian direkt ans Wasser und da ist dann die Hauptstraße! Waren wir froh, als wir endlich unser WoMo abstellen konnten!

Durch Frankreich sind wir dann mit nur einer Übernachtung in einem kleinen Dorf (Cressanges) durchgerauscht, haben lieber noch im Schwarzwald und in Speyer einen Stopp eingelegt, bevor nach einer richtig schönen Tour wieder zu Hause ankamen.